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4. Oktober 2024Lesedauer 3 Minuten

DLA Piper: Sektor für Finanzdienstleistungen fordert klare Regulierung im Bereich KI und ESG

Wie ein neuer Report der globalen Wirtschaftskanzlei DLA Piper belegt, für den Entscheidungsträger in globalen Finanzdienstleistungsunternehmen befragt wurden, bemängelt die Branche vor allem die bislang fehlende Klarheit bei der Regulierung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und ESG. Dadurch können Chancen durch Technologie und Innovationen nicht optimal genutzt werden.

Der Report „Financial Futures: Disruption in Global Financial Services“ zeigt weiterhin, dass 8 von 10 der Befragten optimistisch in die Zukunft der Finanzdienstleistungsbranche blicken. Besonders positiv gestimmt sind britische und US-Unternehmen (93% bzw. 90%).

 

Optimismus durch technologische Fortschritte

Banken sind laut der Umfrage am optimistischsten (88%), getrieben durch Digitalisierung und technologische Innovationen. Im Gegensatz dazu sind globale FinTechs mit 72% am wenigsten positiv gestimmt. Der Optimismus wird vor allem durch technologische Fortschritte (71%), die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen (55%) sowie verändertes Verhalten von Verbrauchern und Investoren (38%) befeuert.

Während die Branche nach zusätzlichen Regulierungen ruft, betrachten dennoch 58% der Befragten die Komplexität der bestehenden Vorschriften im Zusammenhang mit Technologie als eine der größten globalen Herausforderungen. Fast drei Viertel (73%) geben an, dass aktuelle Vorschriften Innovationsbemühungen behindern.

Für diejenigen, die nach optimalen Wachstumsbedingungen suchen, sind die USA mit 35% der attraktivste Markt, gefolgt von der EU mit 24%. Befragte aus Südafrika und dem Nahen Osten sind am optimistischsten bezüglich der positiven Auswirkungen von KI (72% bzw. 64%). Dies zeigt ihren großen Investitionsappetit, trotz des geringeren Vertrauens in den lokalen Markt.

 

KI und Digitalisierung als Treiber

86% der Befragten glauben, dass KI den Sektor transformieren wird. Dennoch zeichnen sich Qualifikationsdefizite ab. Nur 39% der Unternehmen planen, Fachkräfte im Bereich KI einzustellen, während die Hälfte auf externe Dienstleister setzt und nicht über genügend interne Spezialisten verfügt.

Unternehmen erkennen die Vorteile von KI, wie die Umsetzung von Compliance-Vorschriften (63%), gefolgt von der Aufdeckung von Betrug (62%). Ein Fünftel (21%) der Unternehmen ist dagegen im Hinblick auf die mit KI verbundenen Risiken für Cybersicherheit und Datenschutz besorgt.

 

Die Bedeutung von ESG darf nicht unterschätzt werden

Unternehmen kämpfen mit sich ändernden ESG-Vorschriften und der Angst vor Greenwashing. 50% sehen das Reputationsrisiko als größte Herausforderung, gefolgt von der Integration von ESG im gesamten Unternehmen (47%). Die genaue Berichterstattung stellt ebenfalls eine Herausforderung dar.

57% der Unternehmen planen die Entwicklung neuer ESG-fokussierter Produkte und Dienstleistungen, während die Schulung von Mitarbeitern zur Optimierung der ESG-Bemühungen weiterhin vernachlässigt wird (17%). Fast die Hälfte des Sektors strebt an, sich als ESG-Vorreiter zu positionieren. Ein Drittel (34%) plant dagegen, erfolgreiche Ansätze von Mitbewerbern zu übernehmen.

„Auch wenn Unternehmen spezialisierte Dienstleister für ihre KI- und Digitalisierungsbemühungen einsetzen, ist es unerlässlich, dass sie über die richtigen Talente in ihren Organisationen verfügen“, kommentiert Dr. Caroline Herkströter, Partner und Head of Financial Services Regulatory, Europe. „Ohne diese Talente laufen Unternehmen Gefahr, gegenüber dem Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten oder Vorschriften nicht einzuhalten.“

Erwartungen von Stakeholdern, Kunden und Vorständen bei KI-Einsätzen nicht zu erfüllen. Es ist entscheidend, dass Unternehmen einen klaren Plan und eine klare Richtung haben, bevor sie KI-Technologien implementieren.“

 

Über den Report:

DLA Piper beauftragte Coleman Parkes Research mit der Befragung wichtiger Entscheidungsträger in globalen Finanzdienstleistungsunternehmen in den Regionen EMEA und APAC sowie in Nordamerika. Im März und April 2024 wurden fast 800 Online-Interviews mit Führungskräften in Schlüsselunternehmen aus den Bereichen Banken, Fonds und Fondsmanager, Fintech und Finanzdienstleistungen mit einem Umsatz ab 1 Million US-Dollar durchgeführt.