DLA Piper Studie: Globale Infrastruktur-Investitionen werden durch Energiewende und digitale Infrastruktur angetrieben
Nach einem dramatischen Rückgang der globalen M&A-Transaktionen im Infrastrukturbereich im Jahr 2023 mit einem im Vergleich zum Vorjahr verringerten Transaktionsvolumen um 44 Prozent, steht dem Sektor nun eine Trendwende bevor. DLA Piper veröffentlichte kürzlich ihre neue internationale Studie Trends in Infrastructure: An Evolving Asset Class, derzufolge fast drei Viertel (70 Prozent) der Befragten erwarten, dass sich die Mittel für Infrastruktur-Investitionen in den nächsten 24 Monaten erhöhen werden. 30 Prozent der Befragten rechnen sogar mit einem erheblichen Anstieg. Als Schlüsselfaktoren dafür werden zumeist die Energiewende und die Digitalisierung genannt. Weitgehend deckt sich dieser Trend mit der Entwicklung bei Infrastruktur-Investitionen in Österreich.
Die von Infralogic für DLA Piper durchgeführte Analyse mit einer Befragung von ca. einhundert Führungskräften aus dem Sektor ergab, dass die Infrastruktur-Anlageklasse von 2015 bis 2022 ein rasantes Wachstum verzeichnete. Im Jahr 2015 wurden 551 Transaktionen im M&A-Infrastrukturbereich mit einem Gesamtwert von 148,5 Milliarden USD verzeichnet. Bis 2022 waren diese Zahlen auf 2.105 Transaktionen im Wert von 658,4 Milliarden USD angestiegen, ein Zuwachs von 282 Prozent im Volumen und 343 Prozent im Wert. Dieses beeindruckende Wachstum ist großteils auf ein günstiges Niedrigzinsumfeld zurückzuführen, das bedeutende Investitionen in die kritische Infrastruktur attraktiver machte. Im Jahr 2023 gelang dieses Wachstum jedoch abrupt zum Stillstand: Die Anzahl der M&A-Transaktionen sank um 14,5 Prozent auf 1.800, während der Wert um 43,7 Prozent auf 370,8 Milliarden USD zurückging. (Quelle: Infralogic Group Daten 2024).
Ungeachtet dieser Rückgänge erwarten jedoch 77 Prozent der Befragten der DLA Piper Umfrage einen Anstieg der Infrastrukturinvestitionen in den nächsten 24 Monaten, was auf eine neuerliche überdurchschnittliche Entwicklung des Sektors hindeutet.
Der weltweite Vorstoß zur Dekarbonisierung wird als einer der bedeutendsten Treiber für Infrastruktur-Investitionen im Jahr 2025 und darüber hinaus angesehen. Fast 54 Prozent der Befragten identifizieren die Energiewende als Hauptfaktor für Investitionen, wobei Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz führend sind. Internationale Verpflichtungen zum Klimaschutz und unterstützende politische Fördermaßnahmen tragen dazu bei.
Die digitale Infrastruktur rückt ebenfalls zunehmend in den Fokus von Investoren, 36 Prozent der Befragten nennen die Digitalisierung als wesentlichen Antrieb für Investitionen. Der Ausbau von Rechenzentren, Cloud-Computing und die fortschreitende Entwicklung Künstlicher Intelligenz führen zur Lenkung erheblicher Kapitalflüsse, insbesondere in entwickelten Märkten wie Europa und Nordamerika.
DLA Piper in Wien berät bei Infrastruktur- und Energieprojekten, einschließlich Public-Private Partnerships (PPP)-Transaktionen.
Dr. Jasna Zwitter-Tehovnik, LL.M., Partnerin in der Finance-Praxis bei DLA Piper Österreich, mit umfassender Expertise im Infrastruktur-Sektor, findet: „Investitionen in Infrastruktur leisten einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung und sichern die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit eines Landes. Auch in Österreich unterliegt die Infrastruktur einem kontinuierlichen Wandel und es lässt sich eine deutliche Trendwende zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimaresilienz erkennen. Die Strukturierung von Finanzierungsmodellen, einschließlich Public-Private Partnerships (PPP), erfordert umfassende rechtliche Kenntnisse und wir können unsere Mandantinnen und Mandanten dank unserer Expertise in verschiedenen rechtlichen Aspekten rund um Infrastruktur-Investitionen umfassend beraten."
Dr. Marcell M. Németh, LL.M., Partner und Head der Finance-Praxis bei DLA Piper Österreich, ergänzt: „Infrastruktur-Projektfinanzierung ist ein zentraler Schwerpunkt unserer Finance-Praxis in Wien und entscheidend für die Förderung von nachhaltigem Wachstum und Entwicklung, insbesondere in den Sektoren Energie, Verkehr und digitaler Infrastruktur. Wir unterstützen unsere Mandantinnen und Mandanten dabei, die Komplexität der Finanzierung großangelegter, langfristiger Projekte zu bewältigen und nachhaltige Lösungen zu schaffen."
Methodik
Im zweiten Quartal 2024 befragte die Inframation Group im Auftrag von DLA Piper 102 Führungskräfte, die in den letzten 24 Monaten in den Infrastrukturbereich investierten. Die Gruppe der Befragten umfasste Führungskräfte aus aller Welt, wobei mindestens 15 Umfrageteilnehmerinnen und Teilnehmer die Regionen Afrika, Asien-Pazifik, Europa, Naher Osten, Nordamerika und Südamerika repräsentierten. Die Umfrage beinhaltete eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Fragen sowie eine Reihe von Interviews mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Ergebnisse wurden von der Inframation Group analysiert und zusammengefasst. Sämtliche Antworten wurden anonymisiert und aggregiert dargestellt.